Skiffle ist eine Musikrichtung, die auch auf unkonventionellen, selbst gebauten Instrumenten umgesetzt wird. Dort kommen neben bekannten Instrumenten wie Gitarre
und Banjo auch häufig solche Instrumentalgeräte wie Waschbrett und Waschwannen oder der Teekistenbass zum Einsatz, aber auch solche Gegenstände wie Eimer, Tonne und Gießkanne finden Verwendung.
Oder aber auch das relativ neuartige Kazoo. Skiffle hat offensichtlich eine lange Tradition, die sich auf die Zeit der Sklaverei in Amerika zurückführen lässt. Die selbstgebauten Instrumente
sprechen dafür. Es basiert auf verschiedenen Stilrichtungen. So der Folk-, Country-, Blues- und Jazzmusik - aber auch Gospel und Spirituals sowie Balladen haben dort ihre Berechtigung. Der
Begriff tauchte zum ersten mal 1925 auf Schallplatten von "Jimmy O´Bryant and his Chicago Skifflers" auf. Ab 1953 wurde Skiffle von britischen Traditional-Jazz-Musikern wie Ken Colyer und
Chris Barber, aber auch von Alexis Korner und Lonnie Donegan in Großbritanien bekannt. Ab ca. 1960 verschwand Skiffle weitgehend aus der Popmusik, denn ab 1962 dominierte die Beatmusik die
Hitparaden und verdrängte damit endgültig die Skifflemusik. Auch in Deutschland gab es in den späten 1950-er Jahren etliche Skifflegruppen, aus denen zum Beispiel Reinhard Mey (siehe auch die
Rubrik "Liedermacher") und die Lords hervorgingen. Somit ist Skifflemusik eigentlich Retromusik und damit schon wieder etwas Besonderes.
Zunächst habe ich hier vier Skiffle Oldies aus den 50-er Jahren von Youtube zusammengestellt, die man in der Verlinkung
seht. Lonnie Donegan singt den "Gamblin man". Jimmy Page (später Led Zeppelin) mit seiner Band im zarten Alter von 14 Jahren im Jahr 1957 ist im zweiten Vido zu sehen. Im dritten Clip
spielt die Ken Kolyer Skiffle Group und im vierten Video Chris Barber mit seiner Band und dem Song " Mama dont allow". Man merkt hier noch deutlich die Nähe zu Jazz und Blues und
Dixieland.
Nun vier weitere Videoverlinkungen zu modernenen Fassungen von Skiffle. Die "Steel Skiffle Gang" spielt hier im ersten Video ebenfalls "The gambling man" auf dem Hamburger Skiffle Festival. Im zweiten Video ist die "Knobtown Skiffle Band" mit dem "Knobtown Rag" zu hören und zu sehen. Das dritte Video stellt (zwar in englische Sprache aber doch verständlich) die Besonderheiten der Skifflemusik vor. Und im letzten Clip ist"The Jive Aces Skiffle Combo" nochmal im Vergleich mit dem Song "Mama dont allow".
Die Gitarre ist ein Musikinstrument aus der Familie der Kastenhalslauten, hinsichtlich der Tonerzeugung ein Saiteninstrument, von der Spieltechnik her ein Zupfinstrument. Gitarren gibt es in unterschiedlicher Größe und Mensur. Beim Bau der Gitarre werden für den Korpus und den Hals traditionell Hölzer verwendet. Die Mechanik kann je nach Fabrikat (teilweise) aus Holz, Kunststoff oder veredelten Metallteilen bestehen. Beim Gitarrenbau werden in der Regel spezielle Klanghölzer verwendet – je nach Art und Eigenschaften in unterschiedlichen Kombinationen. Bei einfachen Instrumenten bestehen Decke und Boden aus Sperrholz. Diese Bauweise ist kostengünstig und darüber hinaus weniger anfällig für Risse, allerdings ist die Klangqualität in der Regel geringer als bei Gitarren aus Massivhölzern. Die nächste Stufe hat eine Decke aus massivem Holz, und Spitzeninstrumente sind meist komplett aus massiven Hölzern gefertigt. Instrumente wie die Gitarre waren bereits vor 5000 Jahren in Gebrauch. Ein der europäischen Laute ähnliches Instrument ist bereits auf einem Relief aus dem Tempel des Hammurapi (1792–1750 v. Chr.) zu finden. Ägyptische Zeichnungen zeigen Frauen, die Instrumente wie eine Gitarre aus der Zeit der Pharaonen spielen. Die spanische Vihuela aus der Renaissance ist die Vorform der heutigen Gitarre. Sie hat einen schmalen Korpus und eine Wirpelplatte. Beim Skiffle können alle Arten der Gitarre eingesetzt werden; Die Konzertgitarre, die Westerngitarre, die Jazzgitarre und auch zwölfsaitige Instrumente. Sie werden sowohl als Rhythmus- (durch Anschlagen), als auch als Melodieinstrument (durch Zupfen) eingesetzt.
In der Skifflemusik wird das Waschbrett als Rhythmusinstrument eingesetzt. Man unterscheidet reine Metallwashboards, die speziell für diesen Zweck gebaut werden, oder Zinkwaschbretter mit Holzrahmen (die ursprünglich zum Wäschewaschen benutzt wurden). Dabei hängt sich der Spieler entweder das Brett vor die Brust oder montiert es auf einem kleinen Tisch oder legt es auf die Knie). Mit Sticks, Jazz-Besen oder mit der Hand wird über das Brett gerieben oder geschlagen. Beim Spielen mit der Hand müssen Fingerhüte über die einzelnen Finger gezogen werden. oder es wird mit den Fingern getrommelt. Anwendung findet dieses Perkussionsinstrument in Musikstilen wie z. B. im Skiffle, im klassischen Jazz und frühen Swing und im Dixiland, aber auch im Rock´n´Roll. Übrigens - John Lennons erste Band „The Quarrymen“ war eine Skiffleband und spielte mit „Washboard“.
Die Ukulele ist ein gitarrenähnliches Zupfinstrument, das normalerweise mit vier Saiten bespannt ist. Sie ist in der Regel bei gitarrenähnlichen Proportionen etwa 60 cm lang und 20 cm
breit. Die vierte (oberste) Saite ist oft, im Gegensatz zur Gitarre, oktaviert und somit höher als die mittleren Saiten gestimmt. Das verleiht ihr den unverwechselbaren, „exotischen“ Klang. Das
Instrument hat eine lange Reise hinter sich: Ein portugiesischer Einwanderer brachte 1879 die ursprünglich heißende Braguinha, eine lokale Form des Cavaquinho, von Madeira nach Hawai. Dort bekam
es den Namen Ukulele („hüpfender Floh“), was den Eindruck der Hawaiier beim Anblick der sich schnell über das Griffbrett des Instrumentes bewegenden Finger wiedergeben soll. Sie beschlossen, es
nachzubauen, und stellten die ersten Ukulelen aus einheimischem Holz her. Während des Pazifikkrieges brachten amerikanische Soldaten, die zuvor auf Hawaii, dass seit 1959 zu den USA gehört, die
Ukulele nach Nordamerika und von dort wieder zurück nach Europa. In Großbritannien wurde sie als Begleitinstrument der Skiffle-Musik beliebt. In einer Bespannung mit starken Gummisaiten, kann sie
- elektronisch verstärkt - auch als Bass eingesetzt werden.
Der Waschwannenbass ist ein Saiteninstrument, das gelegentlich in der US-amerikanischen Folkmusik eingesetzt wird. Als Resonanzkörper fungierte dabei ursprünglich eine metallene und verzinkte Waschwanne. In die Wanne wird oben ein gut ein Meter langer Stock oder Besenstiel gesteckt oder außen angebracht. Der klassische Waschwannenbass hat normalerweise nur eine Saite - ein einfaches Seil, welches am Stockende und in der Mitte des Wannenbodens befestigt wird. Der Stock wird mit einer Hand am oberen Ende gehalten, die andere zupft das Seil oder schlägt mit einem Trommelstock darauf. Die Tonhöhe wird durch Bewegung des Stocks und somit ein Spannen oder Entspannen des Seils beeinflusst oder es wird durch Umfassen von Seil und Stock in unterschiedlichen Höhen die Länge der Saite verändert und damit der erzeugte Ton. Durch die Art des Resonanzkörpers unterscheidet er sich vom Teekistenbass. Dieser wird vorwiegend in Europa bei Skifflebands und in australischen Bush-Band´s eingesetzt. Das oft selbst gebaute Instrument besteht aus einer Tee- oder anderer selbstgebauter Kiste als Resonanzkörper, die in der Regel an einer Seite aufgeschnitten ist.
Das Banjo ist ein recht bekanntes und traditionelles Zupfinstrument. Als Resonanzkörper dient ein runder Rahmen mit Fell-Bespannung. Das Fell lässt sich über Spannschrauben spannen. Das
Banjo verfügt über einen langen Hals mit Bünden, war in seiner Urform jedoch bundlos. Banjos haben vier bis sechs Saiten. Entwickelt wurde das Banjo von westafrikanischen Sklaven, die in die Neue
Welt verschifft wurden. Sie brachten schmale hölzerne Spießlauten mit. Die erste Erwähnung eines Banjos stammt aus dem Jahre 1678. Im Skiffle kann sowohl das viersaitige Tenorbanjo, das
fünfsaitige Bluegrass-Banjo, als auch das sechsseitige Gitarrenbanjo zur Anwendung kommen.
Die Mandoline ist ein seit dem 17. Jahrhundert bekanntes Zupfinstrument europäischer Herkunft aus der Familie der Lauteninstrumente. Von der Mandoline existieren zwei Bauformen, die sich deutlich in der Form des Korpus unterscheiden: Die klassische Mandoline, auch neapolitanische Mandoline genannt (ähnlich der Mailänder Mandoline), hat eine flache, abgeknickte Decke, keine Zargen und einen schalenförmigen Korpus (damit gehört sie zu den Schalenhalslauten). Die Flachmandoline wird nach aus dem Cistern- oder Geigenbau entlehnten Konstruktionsprinzipien mit Zargen sowie mit flacher oder leicht gewölbter Decke und ebensolchem Boden angefertigt (und ist damit eine Kastenhalslaute).
Der Bezug beider Bauformen besteht aus vier Saitenpaaren, die wie bei der Violine in g d’ a’ e’’ gestimmt sind.
Das Kazoo ist ein kleines Membranophon. Kazoos kommen häufig in einer charakteristischen Form vor: ein etwa 10–12 cm langes, leicht rechteckiges Röhrchen, das zum Ende hin spitz zuläuft, aber dennoch offen ist. Auf dem Röhrchen sitzt ein runder, halboffener Halter, unter dem eine Pergament-Membran lose aufliegt. Es funktioniert ähnlich wie die alte Technik des Kamm-Blasens, wobei ein leicht saxophonartiger Klang entsteht. Ein Kazoo ist kein Blasinstrument. Es wird nicht hineingeblasen, sondern hineingesungen. Mit der eigenen Stimme wird die kleine Pergamentmembran zum Schwingen gebracht. Die Membran bringt keinen eigenen Ton hervor, sie verstärkt und verändert nur den der Gesangsstimme. Das Ergebnis ist ein quäkiger, nasaler, verzerrter Klang. Die Tonhöhe hängt allein von dem hineingesungenen Ton ab.
Die Maultrommel ist ein kleines Musikinstrument mit durchschlagender Zunge, dessen Tonerzeugungsprinzip bereits sehr lange auf der Welt weit verbreitet ist. Eine manuell angeregte elastische Zunge schwingt durch die geöffneten Zahnreihen in den Mundhohlraum des Spielers. Deren Ton wird durch Änderung der Größe der Mundhöhle und durch die Atmung (entsprechend der Vokalbildung wie bei „a-o-u-ö-e-i“) klanglich verändert. Maultrommeln werden meist aus Metall, z. B. Eisen, Bronze oder Messing hergestellt. Es gibt sie in verschieden Tonarten. Da eine Maultrommel nur einen begrenzten Tonumfang hat, war sie im Laufe der mitteleuropäischen Musikentwicklung der letzten 200 Jahre als solistisches Musikinstrument fast zum Aussterben verurteilt. Da alle durch verschiedene Anschlag- und Atemtechniken erzeugten Obertöne auf dem Grundton basieren und dieser Grundton immer im Klangbild vertreten ist, gehört die Maultrommel zu den Borduneninstrumenten. Im Bereich der Volksmusik wurde sie um 1900 durch die Mundharmonika verdrängt, die ihre Töne nach einem sehr ähnlichen Prinzip erzeugt.
Die Mundharmonika ist ein Musikinstrument im Taschenformat. Die Luftkanäle werden direkt mit dem Mund angeblasen. Die Grundbestandteile einer Harmonika sind der Kanzellenkörper, die Stimmplatten mit den Stimmzungen sowie die (Klang-)Deckel. Der Hauptbestandteil des Instruments wird Kanzellenkörper, volkstümlich auch „Kamm“ genannt. Der Name kommt von den Ähnlichkeiten zwischen einfachen Harmonikas und einem Kamm. Ursprünglich wurde er in Holz gefertigt, heutzutage aber häufig auch aus Kunststoff oder Metall. Der Kanzellenkörper enthält die Luftkammern, welche die Atemluft zu den Stimmzungen kanalisieren. Die Stimmplatten werden oben und unten auf dem Kanzellenkörper befestigt und durch Deckel aus Blech verkleidet. Die Stimmzungen (Tonzungen) sind auf die Stimmplatten genietet, so dass sie frei durch die darunter liegenden Ausschnitte in den Stimmplatten – die Tonlöcher – hindurchschwingen können. Die Abmessungen lassen einen definierten Luftspalt zwischen Tonloch und -zunge frei. Damit die Zunge durch die Blasluft anschwingen kann, muss sie ein wenig nach oben gebogen sein. An jeder Kanzelle sind jeweils eine nach innen gerichtete Druck- und eine nach außen gerichtete Sogzunge angeordnet, die entsprechend durch Blasen oder Saugen angeregt werden. Die jeweils inaktive Tonzunge hat beim normalen Spielen keinen Einfluss auf die Klangentstehung und verbleibt in Ruhelage. Es gibt verschiedene Typen vom Mundharmonikas: die Richter Mundharmonika, die Tremeloharmonika und die Oktavmundharmonika. Diese gibt es auch noch in verschiedenen Tonarten.
Perkussioninstrumente sind für den Rhythmus bei einer Skifflegruppe unersetzlich. Dazu gehören unter anderem die Rassel, der Schellenring, das Schüttelei und die Cabasa. Beim Drehen oder Schütteln dieser Cabasa entstehen raschelnde oder klappernde Sounds. Dieses Instrument ist ein Klassiker der Perkussion.
Der Zufall wollte es so. Ich hörte Peter auf einer Veranstaltung im Staatstheater Cottbus, im Jahr 2012, als er Songs von Jonny
Cash darbot. Toll interpretiert, man hätte meinen könnten, der Meister wäre wieder auferstanden. Ich sprach ihn an und aus dem Gespräch erfuhr ich, dass er im gleichen nördlichen Vorort von
Cottbus wohnt und in der Nachbarschaft ebenfalls Musiker wohnen, die Lust und Spaß an Musik haben. Wir verabredeten uns, spielten kurz zusammen und daraus entstand eine Gruppe von Liebhabern der
Skifflemusik, die ohne jeglichen Zwang und ohne jegliches Finanzinteresse gemeinsam Musik machen wollte. Dies war die Geburtsstunde der "Northtown Skiffle Group". Wir, das sind vor allem Peter,
der aus dem Bereich der Countrymusik kommt, aber bereits vor Jahrzehnten in einer Skiffleband Posaune gespielt hat. Er übernimmt auch die Mundharmonika, die Perkussionsgeräte, das Kazoo und
verschiedene Gitarren sowie hauptsächlich den Gesang. Seine Frau Andrea teilt diese Leidenschaft und bringt sich mit Gitarre, Gesang und dem Waschbrett ein. Gerd ist der Profi am Banjo in unserer
Gruppe und der älteste von uns. Er kommt aus dem Bereich Dixieland und spielte bis letztes Jahr noch aktiv bei der Cottbuser Traditionsband "Die Saspower Dixieland Stompers". Und ich komme aus
dem Bereich Folk und versuche mit Kazoo, Flöten, Dudelsack, Gitarre und Banjo den Rest aufzufüllen. In den letzten drei Jahren unserer Existenz hatten wir einige Gastspieler in unserer Band.
Leider klappt es von den Terminen nicht immer gemeinsam zu proben und zu spielen oder die Vorstellungen zum Selbstverständnis unserer Band wurden eben nicht geteilt. Wir vier sind also der Kern
dieser Gruppe, wobei Peter natürlich der unumstrittene Leader ist.
(Aufzählung der Personen in der 1. Reihe von rechts nach links auf dem hier dargestellten Foto)
Unseren ersten öffentlichen Auftritt hatten wir am 24. August 2013 im "Comicaze" in Cottbus. Das "Comicaze" ist eine Musikkneipe in der Altstadt von Cottbus, die insbesondere samstags eine Art "open stage" - also offene Bühne - für Musiker hat, die sich erstmalig der Öffentlichkeit vorstellen wollen. Wir haben uns dort also angemeldet. Vor uns waren glaube ich noch 3 oder 4 andere Bands mit jeweils einem Stundenprogramm. Dabei wurden mehrere Stilrichtungen abgedeckt. Skiffle hat außer uns keiner gespielt und ich muss zugeben, wir waren die deutlich Lebenserfahrenen. Da wir die letzte Band (chronologisch!) des Abends waren, hatten wir auch ein bisschen mehr Zeit für unseren Auftritt.
Insgesamt ganz schön anstrengend aber gut besucht, viel Beifall und gute Stimmung. Hier findet ihr aus diesem Programm vier ausgewählte Titel, die live mitgeschnitten wurden. Viel Spaß!
Dieses Lied von Lonnie Donegan beschäftigt sich mit der Art und Weise junger Leute, Aufmerksamkeit anderer Leute auf sich zu ziehen. So das junge Mädchen, welches den Kopf wiegt, die Haare nach hinten wirft und ihr Kleid wippen lässt, damit die Jungen schauen. Oder der Junge mit den gelben Lederhandschuhen am Lenkrad seines Autos, der den Motor aufheulen lässt, damit die Mädchen ihn beachten. Oder der junge Pfarrer der in seiner Predigt von der Kanzel schreit, als ob er Satan höchstpersönlich wäre - aber nein, es sind alles nur junge Leute mit ihrem ganz persönlichen "Style".
Hier ein Beispiel, dass auch deutsches Volksliedgut "verskiffelt" werden kann. Der Song ist eine Parodie (für Erwachsene) des alten Kinderliedes aus Pommern "Grün-ja-grün sind alle meine Kleider", bei welchem es darum geht, dass die Kinder typische Farben von Berufsbekleidungen zuzuordnen lernen. Aus einer Laune heraus und den ersten Erfahrungen mit Alkohol habe ich dieses Lied während meiner "Pennälerzeit" auf die verschiedensten Spirituosen übertragen. Einfach - aber man merkt im Video, es verfehlt seine Wirkung an späten Abenden nicht und alle können schnell mitsingen :-)
Bei diesem Song handelt es sich um ein mündlich überliefertes amerikanisches Volkslied, welches die Carter Familie, als auch Lonnie Donegan in verschiedenen Aufnahmen im Skifflestil präsentierten. Es erzählt von einem Lokführer, dessen Mädchen im Zug sitzt und abhauen will. Er beschliesst den Zug einfach anzuhalten, auszusteigen über den Fluss zu gehen und zu schlafen. Als er wieder aufwachte hatte er Fesseln an Füßen und Händen und wurde eingesperrt. Andere Versionen dieses Liedes hatten eine mildere Strafe - er durfte nur noch Güterzüge fahren.
Dies ist ein Countrysong von Kris Kristofferson und Fred Luther Foster aus dem Jahr 1969, welcher durch die Version von Janis Joplin
zum "Nummereinshit" wurde. Das Lied handelt von einem per Anhalter über´s Land ziehenden jungen Paar. Er lässt sie dann, wegen eines Streites in den Salinen zurück und setzt seinen Weg allein fort. Eigentlich beruht die Story auf einer Person, die Foster selbst als Sekretärin kannte und sich Barbara McKee nannte. Er verstand jedoch "McGee" und der Kosename von Barbara ist "Bobby". So entstand der Titel "Me and Bobby McGee" und viele halten Sie auch heute noch für einen Mann.
Wie gesagt, der Auftritt kam ziemlich gut an und so bekamen wir das Angebot am Samstag, den 9. November 2013 im "Comicaze" ein Ganzabendprogramm aufzuführen. Leider sind von diesem Abend keine Aufnahmen vorhanden. Es war aber ein sehr anstrengender Abend. In unserem Alter über drei Stunden auf der Bühne Musik zu machen ist dann eben doch nicht leicht und geht auf die Kondition.
Für diesen denkwürdigen "Tag der deutschen Einheit" hatten wir zwei besondere Lieder mit im Programm. Das erste war eine Homage an Fontane mit einer von mir zum Anlass etwas abgewandelten Fassung des Birnbaums von "Herr von Ribbeck im Havelland" und das zweite Lied war "Die Lausitz und ich". Ein autobiografisches Lied von Peter und seiner Sehnsucht nach der lausitzer Heimat nach dem Mauerbau. Beide Lieder möchte ich hier kurz vorstellen:
Ich habe die Melodie das erste mal in den 80-ger Jahren bei einem Ostseeurlaub von den "Plattfööt" gehört. Im Refrain sangen sie
"... denn er mutt ut Möckelburg sin." Später erfuhr ich, dass das Lied aus dem Hamburger Raum stammt und es hieß" ...denn he mutt ut Hamborg sien." Bei den Recherchen habe ich Ludwig Wolf (1893)
als Komponist eruiert, dann aber festgestellt, dass es eine Diskussion zur Herkunft der Melodie gibt (Ei oder Henne) und möglicherweise auch die Hamburger geklaut haben und die Melodie der
traditionellen Kuckuckspolka stark ähnelt. Apropos klauen: Hier die Brandenburger Variante mit der Northtown Skiffle Group Cottbus bei der "Nacht der kreativen Köpfe" 2014 in
Cottbus:
Herr von Ribbeck hat im Garten einen Birnbaum
(Musik: trad. oder Ludwig Wolf?/Text: Folkskammer)
Klaun, klaun Birnen woll´n wir klaun
Ruckzuck über´n Zaun
Ein Jeder aber kann das nicht,
denn er muss aus Brandenburg sein.
Herr von Ribbeck hat im Garten einen Birnbaum
und der Garten ist geschützt von einem Zaun.
Und auf dem Eisenzaun sind Spitzen -
sehr gefährlich für das Birnenklaun.
Doch die Jungs im Ort, die sind sehr mutig.
Einer steigt herüber und die Hos´ ist futsch.
Und kommt wieder mit dem Hemde voller Birnen,
sagt dann grinsend: „Bin nur abgerutscht."
Klaun, klaun Birnen woll´n wir klaun
Ruckzuck über´n Zaun
Ein Jeder aber kann das nicht,
denn er muss aus Brandenburg sein.
Doch dann starb Herr Ribbeck plötzlich eines Tages
und sein Bruder fällt den schönen Birnenbaum.
Und die Jungs im Ort die war´n sehr traurig,
konnten sie nun nicht mehr Birnen klau´n.
Doch Herr Ribbeck, der kannte seinen Bruder --
nahm ´nen Griebsch der Birne mit ins eigne Grab.
Ein Jahr später wuchs daraus ein Birnbaum,
auf dem Friedhof, den ein Eisenzaun umgab.
Klaun, klaun Birnen woll´n wir klaun
Ruckzuck über´n Zaun
Ein Jeder aber kann das nicht,
denn er muss aus Brandenburg sein.
Doch wieder viele, viele Jahre später
kamen Schiffe übers weite Meer gefahr´n
brachten viele Früchte aus dem Süden,
die schön gelb und krumm gebogen war´n.
Doch ´die kamen an in Hamburgs Hafen -
noch bis Berlin, doch nie nach Cottbus oder Peitz,
weil da war so´n blöder alter Eisenzaun -
na ja -- auch Birnenklauen hat so seinen Reiz.
Klaun, klaun Birnen woll´n wir klaun
Ruckzuck über´n Zaun
Ein Jeder aber kann das nicht,
denn er muss aus Brandenburg sein.